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Corona-Listen, Episode V: The Merkel Strikes Back

Was bisher geschah: Episode I, Episode II, Episode III, Episode IV.

Die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, beschließt zusammen mit den Länderchefs, dass Leute, die nicht ihre korrekten Daten in die Corona-Besuchslisten eintragen, mit Bußgeldern rechnen dürfen. Aktuell ab 50 EUR, so ein Ticket.

Hm, hm, hmmm. Tief ein- und ausatmen. Woozah.

Wie wärs denn zunächst mal mit saftigen (und ich meine WIRKLICH saftig, in der Größenordnung "Pension kannste knicken"-saftig, anders lernen die es ja nicht) Disziplinarstrafen für Cops oder Bußgelder für andere Zeitgenossen, die Coronalisten-Daten missbräuchlich verwenden?
Missbräuchlich bedeutet für mich in diesem Zusammenhang jegliche Verwendung abseits der Infektionsverfolgung.

Wie wärs denn mal mit einer gesetzlich festgeschriebenen, Hintertür-freien Zweckbindung dieser Daten? "Nein, mein Herr, diese Daten dürfen Sie nicht verwenden, um den heimlichen Lover der Frau des Cousins eines Schwagers aufzuspüren, der gestern beim Italiener um die Ecke gesichtet wurde."

Wie wärs denn damit, die Menge der Daten, die in Coronalisten erhoben werden dürfen, gesetzlich aufs Minimum einzuschränken und Zuwiderhandlung zu ahnden? Datensparsamkeit und so. Mein Friseur etwa, ich berichtete, hält von Sparsamkeit nicht viel - dass er nicht die Blutgruppe oder gar meine Genomsequenz eingefordert hat, ...
Meines Erachtens sollte Name, Datum/Uhrzeit des Besuchs sowie eine Kontaktmöglichkeit (etwa Handy oder Festnetz-Nummer) völlig genügen. Geht ja hier um Kontaktaufnahme zwecks Warnung. Die Leute werden schon aus Selbsterhaltungstrieb zurückrufen.

Wie wärs denn damit, alles dafür zu tun, damit die Leute wieder VERTRAUEN entwickeln zum so wichtigen Instrument Corona-Besucherliste? Diese Listen retten im Zweifel Leben. Nichts ist auch nur annähernd so wichtig wie den Leuten die volle Sicherheit zu geben, dass die Coronalisten in guten, vertrauensvollen Händen sind.

Aber nein, die Bürger werden wieder und wieder ent- und getäuscht. Und dann noch dafür bestraft, wenn sie sich nicht freiwillig einem potenziellen Missbrauch ihrer Daten aussetzen. Ich habs schon mehrfach geschrieben: Ich rufe zwar nicht zu Fake-Eintragungen auf, denn ich halte Infektionsverfolgung für immens wichtig. Aber ich habe Verständnis für jeden, der das Vertrauen ins Instrument verloren hat und Fake-Daten hinterlegt.

So aus Sicht der Regierung wäre doch der nächste logische Schritt, es für jedes Etablissement, das jetzt schon Coronalisten führen muss, auch gleich zur Pflicht zu machen, Besucher beim Eintritt fotografisch zu dokumentieren. Einfach um die Hürde für das Eintragen von Fake-Daten maximal zu erhöhen.