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Cloud Act - eine mahnende Erinnerung

Ich hatte neulich eine ausufernde Diskussion zum Thema DSGVO, Microsoft in Behörden, Datenschutz beim Einsatz von Software-Produkten von US-Firmen und solche Sachen.

Es kursieren ja verschiedene Meinungen und anwaltliche Fachbeiträge dazu, ob und wie man zum Beispiel die Office-Suite von MS DSGVO-konform einsetzen kann. Und was soll ich sagen: Rein logisch/technisch gesehen geht das nicht. Punkt. Und zwar wegen des Cloud Acts, der von Trump 2018 eingeführt wurde.

Mag schon sein, dass Läden wie Microsoft durch entsprechende Verträge und EU-basierte Infrastruktur versprechen, dass Daten nicht unerlaubt in die USA weggeschnüffelt werden.

Aber am Ende steht trotzdem der Cloud Act.

Microsoft hatte sich wohl gegen diesen Cloud Act gewehrt, aber vor dem Supreme Court verloren:

Am 17. April 2018 erklärte der US Supreme Court, das höchste US-amerikanische Gericht, den Rechtsstreit auf Antrag der US-Regierung für erledigt. Nun muss Microsoft den US-Ermittlungsbehörden Zugriff auf die in der EU gespeicherten Daten gewähren. Der Grund für diese überraschende Wendung liegt in einem neuen Gesetz, das den Zugriff US-amerikanischer Behörden auf Daten erheblich ausweitet – sogar rückwirkend.

Tja, und damit, meine Damen und Herren, (sofern mir nicht eine sehr aktuelle Entwicklung der letzten Wochen durch die Lappen gegangen ist) hat sich aus meiner Sicht das Thema Microsoft in der EU erledigt. Aber die meisten Behörden, Schulen, Unis und Unternehmen in Deutschland ficht das irgendwie nicht an, die nutzen weiterhin munter Word und Excel und 365, als wär nix gewesen. Vielleicht geht das Problem ja von alleine weg!

Und ja, selbstverständlich verstehe ich, dass es ein riesiger Aufwand ist, den ganzen MS-Kram durch alternative Lösungen zu ersetzen. Und mit jedem Tag, der gewartet wird, wird es schwieriger - weil die Behörden, Unis, Unternehmen immer stärker digitalisieren.

Wie wäre es denn damit, einfach mal anzufangen und digitale Souveränität in der EU und speziell in Deutschland aufzubauen, so mit Vorreiterrolle, Made In Germany - sowas in der Art? Weil die kaputte Autobranche wird unsere Export-Nation eher nicht mehr retten.