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Verschlüsselung ist wirklich wichtig, muss aber geknackt werden können

Es scheint, als würde das Innenministerium Verschlüsselung ganz und gar befürworten - sogar fördern! Sie muss nur knackbar sein.

Das Bundesinnenministerium hat Berichte dementiert, wonach in einer geplanten Resolution der EU-Mitgliedstaaten ein Verbot oder eine Schwächung verschlüsselter Kommunikation gefordert würden.

Da könnt ihr so viel dementieren, relativieren, klärifizieren wie ihr wollt - wer Verschlüsselung mittels Generalschlüssel (egal wer den einsetzt oder wie er funktioniert) für Strafverfolgungsbehörden umgehen will, um Menschen zu überwachen, bricht sie, macht sie hinfällig und kaputt. Da gibt's nichts schönzureden, nichts zu vermarketingspeechen oder zu verdurchdieblumieren.

Grundsätzlich steckt - so stelle ich mir das vor - bei den Politikern ja die Vorstellung dahinter: Der Staat muss Verschlüsselung umgehen können, aber natürlich sollen das andere nicht dürfen. Weil: "Sicherheit durch Verschlüsselung und Sicherheit trotz Verschlüsselung." Ich habe selten einen dämlicheren Spruch gelesen.

Also wenn ich EINER Entität NICHT zutraue, besser oder sicherer zu sein als die anderen Entitäten, die Verschlüsselung gern umgehen wollen, dann ist es die Erfüllungsgehilfenschaft unseres Staates mitsamt den Spezialexpertenhackern, heraussortiert via McKinsey-optimierten Modernisierungsworkshops.

Da fällt mir der schöne Spruch vom Erfinder von PGP ein:

If privacy is outlawed, only outlaws will have privacy.

- Phil Zimmermann

Aber genau so wird's enden, wenn diese Sachstands-Kenntnislosen ihren Willen kriegen. Bomben explodieren immer noch überall, Geld wird immer noch gewaschen und Menschen werden immer noch sterben. Aber die Bevölkerung wird dann immerhin vor ihrer Privatsphäre geschützt, die ist nämlich brandgefährlich.