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Wenn Datenschutz als Argument missbraucht wird

Ja, auch das kommt vor, dass Datenschutz für politische Zwecke instrumentalisiert wird.

Ich predige immer, dass versäumter Datenschutz durch nahezu nichts kleingeredet, bagatellisiert oder entschuldigt werden darf. Aber es gibt Ausnahmen, in denen gesetzlich geregelter Datenschutz im Weg steht oder zumindest temporär(!) zurückgestellt werden muss.

Eines dieser wenigen Beispiele, wo man mit gesundem Menschenverstand an die Dinge herangehen sollte, ist die Schulbildung unserer Kinder, insbesondere im Angesicht der aktuellen Corona-Situation.

Ein ernstzunehmender und wirklich niederschmetternder Leserbrief aus dem Blog von Felix von Leitner (aka Fefe) beschreibt, welche Knüppel hochengagierten Lehrern zwischen die Beine geworfen werden, während sie versuchen, insbesondere finanziell benachteiligte Kinder mit Technik auszustatten, die ihnen eine Teilhabe an digital veranstaltetem Unterricht ermöglichen würde.

Geht hier nur darum, dass die Lehrer eine interne(!) Liste mit einer überschaubaren Anzahl von Datensätzen aufstellen wollten, welche Kinder in eher prekären Situationen leben und wirklich keine Möglichkeit haben, an Computer zu kommen, die für Remote-Unterricht geeignet sind. Und dann kommen die Behörden mit Datenschutz um die Ecke. Und torpedieren mit noch weiteren, abstrusen und realitätsfernen Argumenten, die offensichtlich nur politisches Rumgescheiße sind, über Monate hinweg die Initiative dieser Lehrer - und im Ergebnis stehen die Kinder immer noch ohne Geräte da. Und es werden infrastrukturbezogene Prioritäten und Budgets gesetzt, die von einer praxisorientierten, schnellen, funktionierenden Lösung so weit weg sind wie möglich.

Lest euch den Beitrag durch, rauft euch die Haare und dann fügt dieses Fragment dem Puzzle der Entscheidungsfindung für die nächste Wahl hinzu.