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Online-Spieleplattformen versus DSGVO

Dem vorherigen Beitrag zum Thema Datenschutz und Computerspiele folgend, werfe ich mal die Frage in den Raum (und versuche, sie mir gleich selbst zu beantworten), wie denn eigentlich die Lage ist in Bezug auf Steam, Epic & Co., was Datenschutz und Privatsphäre angeht.

Es gibt ja einige Online-Verkaufsplattformen für Software, die von deutschen Konsumenten schon seit Anbeginn genutzt werden.

Und da fragte ein Bekannter, ob Steam (im Folgenden stellvertretend für alle Plattformen dieser Art genannt) jetzt nach dem aktuellen Stand der DSGVO und dem Fall des Privacy Shield, erstrecht aber vor dem Hintergrund des Cloud Act, noch benutzbar wären, oder ob die Läden ihre Aktivitäten in Europa nicht einstellen müssten.

Diese Frage würde ich grundsätzlich mal so beantworten: Ja, durchaus dürfen die auch weiterhin ihre Geschäfte hier bei uns machen. 

Knackpunkt an der Stelle ist meines Erachtens euer explizites, hoffentlich informiertes und dokumentiertes Einverständnis zur Verarbeitung der personenbezogenen (und anderen) Daten, das ihr beim Eröffnen und durch das wiederkehrend eingeholte Einverständnis nach Änderungen eines Steam-Kontos gegeben habt. Es kommt zu einem Vertragsabschluss mit dem Unternehmen Valve, das seinen Sitz in den USA hat. In den Vertragsklauseln ist beinhaltet, dass ihr zustimmt, dass US-Recht gilt. 

Ich gehe davon aus, dass so ziemlich jeder Änderung der Terms Of Service mitsamt möglicherweise geänderten Datenschutzbestimmungen von den Usern zugestimmt wird. Denn das Ablehnen hätte im Endeffekt zur Folge, dass euer Steam-Account geschlossen wird und ihr sämtliche Nutzungsrechte an den im Account enthaltenen Spielen verliert.

Und dass diese Geiselhaft zumindest technisch legal ist, daran habe ich aktuell auch keinen Zweifel, denn sonst wäre das todsicher schon mal vor Gericht verhandelt worden.
Einen Ausweg aus dem Dilemma, bei dem ihr die Spiele behalten dürft, aber Steam den Rücken zukehrt, gibt's also nicht. Bleibt nur die Entscheidung: 

a) Beiße ich in den sauren Apfel, schmeiße meine Steam-Bibliothek weg und kaufen zukünftig nur noch bei GOG oder im Laden ein? 

b) Oder nehme ich in Kauf, dass Steam im Prinzip mit meinen aktuellen und mit zukünftig vielleicht noch viel intensiver erhobenen Daten machen kann, was es will?

Blöde für die, die buchstäblich Tausende investiert haben in die Steam-Bibliothek. Bei mir hat sich da über die Jahre auch ein (niedrig vierstelliger) Betrag angesammelt. Und das war dumm und kurzsichtig von mir, ich bin da voll in die Falle getappt, weil Steam so convenient war (und auch immer noch ist).

Muss noch ein bisschen mehr rumklicken und date vielleicht noch mal up mit ergänzenden Informationen.