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McKinsey rät zur Bürger-Identifikationsnummer

Ach Mann, ich wollte eigentlich nur ein kurzes Stück zum Thema "universelle Personenkennziffer" schreiben, da fliegt mir das Datendrama gleich wieder auf multiplen Ebenen um die Ohren.

In einem Absatz - was ist die Personenkennziffer? Die Steuer-ID, aber zukünftig soll sie behördenübergreifend genutzt werden. Man kann also in verschiedenen Behörden mit dieser einen ID auf alle möglichen Informationen zurückgreifen, u.a. grundlegende Personendaten wie Geburtsdatum, Geschlecht, Herkunft/Staatsangehörigkeiten, Wohnort, religiöse Zugehörigkeit, usw. Auch etwas saftigeres Fleisch: Führerschein, Waffenschein, Schuldner- und Anwaltsverzeichnis, Wohngeld, Bafög,...

Dass es McKinsey war, die zur Personenkennziffer geraten hatten, ist bei mir unter dem Radar durchgeflogen (Asche auf mein Haupt).

Wer ist FÜR die "universelle Personenkennziffer?"

Wer ist GEGEN die "universelle Personenkennziffer"?

Warum ist eine solche Personenkennziffer samt der zentralisierten Informationen eine schlechte Idee? Netzpolitik.org und Golem.de haben dazu passende Kommentare. Stichworte: "Nationalsozialismus" und der "Staat als Angreifer".

Apropos Staat als "Angreifer": Benutzt die Website bund.de nicht doch ernsthaft ein kleines Dark Pattern, um Leute dazu zu bringen, sich tracken zu lassen? Ohja, das tut sie.

Warum ist das ein Dark Pattern? Weil man mittels Gestaltungsmaßnahmen (blauer, auffälliger Knopf versus weißer, unauffälliger Knopf) im Cookie-Banner dazu gedrängt wird, das Tracking zuzulassen. Gut, ich habe schon schlimmere Varianten gesehen, zum Beispiel beim selbsternannten "Sturmgeschütz der Demokratie". Aber trotzdem ist es - zumindest für mich - schon eher anstößig, dass unsere öffentlichen Stellen sich solcher Methoden bedienen.