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Kurzgebratenes (17): Eine mysteriöse Bundesbehörde, Google will Demokratie retten und andere Absurditäten

Lilith Wittmann liefert ein paar spannende Zeilen über unseren dilettantischen Behördengeheimdienstsumpf. Von Scheinbehörden, klägliches Nervenversagen, überspezifische Dementi und - naja, was halt so alles in klischeebeladenen Agententhrillern passiert. Nur peinlicher. Und sehr, sehr teuer für den deutschen Steuerzahler.

Schuschufafa mal wieder

In other News: Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Schuschufa-Schlischlingel, die immer mal wieder versuchen (gerne auch hintenrum mit Tochterfirmen und anderen Geflechten), an Daten ranzukommen, die eigentlich tabu sein sollten oder gar sind. Und kriegen jetzt sogar Schützenhilfe von den Telkos.

Die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern haben die Praxis für unzulässig erklärt - trotzdem geben Mobilfunkbetreiber Kundendaten an Wirtschaftsauskunfteien weiter. Einige der Firmen erwägen sogar eine Klage gegen die Datenschützer.

Uber für Pflegekräfte

In Deutschland haben wir mit Zeitarbeitsfirmen ähnliche Mechanismen, aber da sind die "Sozialleistungen" noch nicht ganz so abwesend wie in dieser kranken Plattformentwicklung in den USA:

CareRev, which received $50 million in series A funding from Transformation Capital earlier last year, is just one of several companies looking to “bring a different perspective” to health care labor. The company does not employ nurses; instead, it functions as a technology-driven platform that connects hospitals needing shifts filled to nurses and other health care specialists looking for work on their own schedule. Like Uber drivers, these nurses operate as independent contractors.

Because nurses who use CareRev are not employees of the company, they aren’t eligible for benefits through it. CareRev offers its users the ability to purchase health care through a partnership with Stride Health — the same insurance broker that works with other gig work companies like Uber. And that’s as far as benefits extend. Workers using the app are left to their own devices to manage tax contributions, retirement funds, and what to do about money when they need time off.

Wirklich gruselig. Würde auch in unser Gesundheits- und Pflegesystem passen - aber trotz aller kapitalistischen Niederträchtigkeit mangelt es hierzulande an Innovationsgeschwindigkeit und Ideen für Big Tech.

Google warnt eindringlich: Zwingt uns nicht zur Zensur

Jemand hat Google auf 40.000 Dollar Schadenersatz verklagt, weil in den Suchergebnissen Links zu angeblich rufschädigenden Seiten zu finden waren. Google droht nun: Wenn die Klage Erfolg hat, dann war's das mit der Zensurfreiheit in den SERPs.

Google warned in a submission to the high court it will be forced to “censor” its search results if a $40,000 defamation damages award to George Defteros, a solicitor who represented Melbourne gangland figures, is allowed to stand.

Die 40K sind für Google ja jetzt nicht mal Portokasse, mit den Scheinchen wischt man sich dort allenfalls die vier Buchstaben ab. Aber stellt euch mal vor, das macht Schule mit erfolgreichen Klagen wegen Rufschädigung. Meine Güte, die Klagelawine!

Google, die Retter des freien Internets. Lawl.