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Die Pornobranche - eine Geißel der Menschheit

Warum bin ich dieser Meinung? Nein, nicht weil ich Pornos als solche schlimm finde - die haben für nicht wenige Menschen durchaus positive Effekte. Es sind technische Gründe, warum Pornos katastrophale Wirkung haben können.

Die Pornobranche war schon immer eine Spiel- und Entwicklungswiese für technischen Fortschritt in der Medienwelt. Generell kann man seit Ende der 1970er annehmen: Wenn die Pr0n-Branche sich auf ein Medien-Format oder eine -Technologie stürzt, setzt sich die auch im Massenmarkt durch.

Drei Beispiele: VHS, Blu-ray, Online-Videos.

Und jetzt kommen die DeepFakes: Ein Star-Wars-Star wurde (unfreiwillig) zum Porno-Star, weil "künstliche Intelligenz" in der Lage ist, z.B. Gesichter auf andere Köpfe zu projizieren - und zwar inklusive entsprechender Mimik und Bewegungen - sehr glaubhaft. Oder Stimmen live zu manipulieren, ebenfalls sehr glaubhaft. Und für normale Menschen nicht nachprüfbar.

In der Pr0n-Branche ist das ja vielleicht noch ganz unterhaltsam, zumindest als Nicht-betroffener Außenstehender, der nicht befaked wird. Auch in Unterhaltungsfilmen ist das prima, weil man hier Geschichten erzählen kann, die man früher nicht erzählen konnte. Man denke nur an Gollum - gewissermaßen ein früher DeepFake.

Komisch wird's dann, wenn ein zukünftiger Herr Trump von einem hochrangigen, vertrauten Militärangehörigen einen Anruf bekommt, der bezeugt, dass Italien gerade einen Atomangriff auf die Ostküste der US of A gestartet hat (weiter fliegen die Fiat-Raketen derzeit noch nicht). Und dann schnappt sich der zukünftige Herr Trump seinen Atomkoffer, drückt ein paar Knöppe, und schon wars das mit der Erde.

Und warum? Weil die Pr0n-Branche ihren üblichen, wesentlichen Anteil daran geleistet hat, dass eine Technologie hart vorangestrieben wird, die der Menschheit kurzfristige Erleichterung bringen sollte.

Naja, nagut.

Ernsthaft: Mir fällt gerade keine gute Patentlösung ein, wie ich in Zukunft mit der Möglichkeit umgehen soll, dass zum Beispiel Nachrichten komplett falsche Informationen beinhalten könnten. Weil die einschlägigen News-Outlets "Videobeweise" vorlegen, deren Echtheit sie im Zweifel zumindest kurzfristig gar nicht selbst prüfen können. Zum Beispiel News aus Kriegsgebieten, Interviews, etc. Die Möglichkeiten, Menschenmassen zu manipulieren, sind umfassend. Aber auch schon die Verarschung Einzelner kann zu sehr unangenehmen Ergebnissen führen. Das ist schon passiert, siehe z.B. hier.

Wird wohl ein Katz- und Maus-Spiel zwischen den Fakern und den Entlarvern werden - aber da die Entlarver naturgemäß oft hinterher rennen, sind Schäden vorprogrammiert - gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische.

Was ist also die Lösung? Allem und jedem misstrauen? So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren. Ich bin wirklich ratlos.

Mögliche Implikationen zum Thema Datenschutz könnt ihr euch vermutlich selbst denken. Was man nicht so alles an Informationen abgreifen kann mit so einem geklauten Gesicht samt geklauter Stimme, gerade jetzt, wo Videokonferenzen zunehmend in Mode kommen...